Das Motto des Kirchentages 2013, welcher in Hamburg stattfinden wird,
ist mit 'Soviel du brauchst' clever gewählt. Ob gläubig oder nicht,
jedem ist die Entscheidung, wie viel vom Glauben und der Kirche er oder
sie braucht, selbst überlassen – niemand braucht sich folglich unter
Druck gesetzt fühlen. Dieser Grundsatz gilt aber nicht nur für den
kirchlichen Bereich. Jeder kann sein Leben selbst bestimmen; sich also
auch bewusst gegen einen Kircheneintritt beziehungsweise für einen
Austritt entscheiden. Wenn man sich nun aber für die Kirche entscheidet?
Was bedeutet Kirchenzugehörigkeit heutzutage eigentlich? Angestaubte
Gottesdienste, 500 Jahre alte Lieder und langweilige Predigten? Ja und
nein. Die meisten Gottesdienste werden immer noch nach einer uralten
Ordnung abgehalten, traditionelle Lieder werden ebenfalls noch immer
gesungen und auch nicht jede Predigt ist spannend oder gar
lebenverändernd. Doch seit Jugendarbeit in Deutschland, wie auch im Rest
der Welt, wieder vermehrt stattfindet, sind große Veränderungen
eingetreten. Jugendliche Mitarbeiter zwischen 12 und 18 Jahren
erfrischen das Gemeindeleben, bringen neue Ideen in die
Gottesdienstplanung ein und senken den Altersdurchschnitt in den
Gottesdiensten erheblich. Die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und
Erwachsenen innerhalb einer Kirchengemeinde bringt beiden Seiten
Vorteile und neues Wissen; sie schafft die Basis für eine neue Dimension
von Gemeindearbeit und gelebtem Glauben. Nicht zuletzt die Gründung der
christlichen Pfadfinderverbände und -ringe hat dazu beigetragen, dass
der Glauben nicht mehr ausschließlich als angestaubt, fade und einengend
angesehen wird.
Allerdings haben Glauben und Kirche heutzutage auch einen negativen
Ruf. Glaubenskriege, religiöse Fanatiker und Jesus-Camps haben dazu
beigetragen, dass ein Teil der Menschheit den Glauben als schlecht und
verwerflich ansieht. Obwohl nicht außer Acht gelassen werden darf, dass
Glaubenskrieger ihre Taten mit dem Glauben begründen und ihn damit zu
einer Art Waffe machen, bleibt stets zu bedenken, dass die Glaubensfrage
optional zu beantworten ist: Jeder Mensch kann glauben, wie viel und
was er oder sie möchte. Und noch entscheidender: Wie man seinen Glauben
lebt, bleibt ebenfalls dem Einzelnen überlassen. Die evangelische Kirche
hat diesen Grundsatz verinnerlicht und stellt die persönliche Freiheit
über die Missionierungsaufforderungen des Neuen Testaments. Denn Glauben
ist ein Geschenk. Die meisten gläubigen Menschen ruhen in sich und
empfinden die Verbundenheit mit Gott als Segen. Die Kirche kann für
diese Verbundenheit ein Art Zuhause bilden.
Seit der Reformation, die sich 2017 zum fünfhundertsten Mal jährt, hat die christliche Kirche nicht nur an Anhängern gewonnen, sondern sie hat auch das wertvollste Gut der Menschheit hinzugewonnen: Freiheit. Freiheit, zu glauben, was man glauben kann und will. Jeder Mensch kann frei entscheiden, ob er mit oder ohne die Kirche leben möchte, welchen Glauben er annimmt – Denn im Leben kann jeder so viel Glauben haben, wie er braucht.
Seit der Reformation, die sich 2017 zum fünfhundertsten Mal jährt, hat die christliche Kirche nicht nur an Anhängern gewonnen, sondern sie hat auch das wertvollste Gut der Menschheit hinzugewonnen: Freiheit. Freiheit, zu glauben, was man glauben kann und will. Jeder Mensch kann frei entscheiden, ob er mit oder ohne die Kirche leben möchte, welchen Glauben er annimmt – Denn im Leben kann jeder so viel Glauben haben, wie er braucht.
SKN
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