Seit einigen Monaten schon beschränken die großen Verlage die kostenlosen Zugriffsmöglichkeiten auf die Informationen ihrer Printmedien. Der Bundestag hat nun ein Gesetz, das Leistungsschutzrecht, verabschiedet, dass es Anbietern wie Google untersagt, weiterhin Artikel im Netz zu verbreiten, bzw. durch ihre Nachichtendienste (in diesem Fall Google News) zu vervielfältigen.
Beides zusammen hat zur Folge, dass das Informationsangebot, dass sich seit Mitte der 90er Jahre stets verbreitert hat, nun zu schrumpfen droht. Eine Entwicklung, die im Digitalzeitalter mehr als der Protektionismus alter Lebensformate – Zeitung – ist. Es ist eine Entwicklung, die einem zu Denken geben sollte, denn das Einschränken der Möglichkeit, Informationen aus möglichst vielen verschiedenen Quellen beziehen zu können, ist eine Einschränkung unseres Rechtes auf eine freie Entfaltung der Persönlichkeit.
Weit hergegriffen? Ganz sicher nicht.
Entfaltung bedeutet Innovation, Innovation verlangt nach Wissen und Wissen beruht auf Information. Eine simple Kette, eigentlich, aber sie wird in ihren Grundfesten erschüttert.
Robert Nef stellt fest, dass Lernen und Lehren immer einhergehen. Auch viele unserer Lehrer betonen immer wieder, sie wollen auch von uns lernen, wie wir auch von ihnen lernen. Zu lernen bedeutet aber auch, Willens zu sein, sein eigenes Wissen weiterzugeben. Besonders wichtig dabei sein, dass man Reproduktion dabei nicht vergisst.
Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob man nur nach Neuem strebt und das Alte vergisst oder ob man sich den Leistungen der Vorwelt annimmt, um sie zu verbessern und zum Positiven einzusetzen.
Und damit schlage ich den Bogen zurück zu den Zeitungen. Werden einem jungen Menschen die Informationen verwährt, die er benötigt hätte, die Welt um nur einen winzigen Bruchteil zu verbessern oder einen Teil in sich zu entdecken, den er ohne diese Information nicht hätte finden können, so ist dies ein entscheidender Eingriff in sein Recht auf eine freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, der so nicht einfach akzeptiert werden darf.
FCB
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