Wer kennt die Vorurteile nicht? Kekse verkaufend von Tür zu Tür gehen. Pilze im Wald sammeln oder dort mit den Tieren leben und Spuren suchen. So etwas, oder ähnliches, hat sicher jeder von euch schon einmal gehört. Ich möchte gerne mit dem Artikel diese Vorurteile auflösen und über die Pfadfinder aufklären.
Gegründet wurden die sogenannten “Scouts“ von Robert Baden-Powell im Jahre 1907 in England. Schon damals gab es einen hohen Andrang, denn die Kinder fanden schnell Spaß daran, aus dem Alltag zu kommen und der Natur etwas näher zu sein. Früher war es allerding nur für Jungen erlaubt, Mädchen durften erst später daran teilnehmen. Heutzutage gibt es viele verschiedene Vereine, die jeweils einen anderen Schwerpunkt haben, aber im Grunde doch das Gleiche bewirken. In Schleswig-Holstein gibt es vor allem den REGP (Ring evangelischer Gemeindepfadfinder) und den VCP (Verband christlicher Pfadfinder). Beide haben eines gemeinsam: Ihre Verbindung zur Kirche.
Aber was machen wir bei den Pfadfindern? Ich spreche nur für den Stamm Westwind in Heide (Teil des REGPs), wenn ich etwas über die Gruppenstunden berichte, denn in anderen Stämmen kann dies etwas abweichen.
Nein, wir backen und verkaufen keine Kekse, sammeln keine Abzeichen, indem wir zum Beispiel einer alten Frau über die Straße helfen und ebenso wenig befinden wir uns die ganze Zeit im Wald auf Pilzsuche. Vielmehr soll in den Gruppenstunden den Kindern die Möglichkeit geboten werden, ohne dafür zu bezahlen, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu haben und zu lernen in einer Gruppe zusammenzuhalten. Wir spielen und singen außerdem in den Gruppenstunden. Wir geben den Kindern bewusst früh (ab 10 Jahren) die Verantwortung zum Beispiel eine Messerprüfung abzulegen und dann ein Messer bei den Gruppenstunden als Werkzeug (! - keine Waffe!) benutzen zu dürfen. Des Weiteren bringen wir den Kindern bei, Kothen und Jurten zu knüpfen und aufzubauen, Feuer zu machen, mit Kompass und Karten umzugehen und Bünde und Knoten zu erlernen. Ein weiteres Themenfeld ist die Bibelkunde und die Flora und Fauna. Ein bis zwei mal im Jahr geht es dann auf Fahrt, was für die Kinder etwas sehr Aufregendes ist. Einige sind dann das erste Mal alleine ohne Familie von Zuhause weg. Doch bisher haben wir nur positive Rückmeldungen von den Kindern bekommen.
Ab der zweiten Klasse sind alle bei uns Willkommen. Mit etwa 14 Jahren besteht die Möglichkeit mithilfe von Helferkursen (1-3) und Juleica, Mitarbeiter zu werden. Bei Interesse hört euch einfach mal um, was für Möglichkeiten ihr habt. Gut Pfad!
FiW
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