Mittwoch, 29. Mai 2013

Pro: Sitzenbleiben



Das System der Schule, wie es von jedem Schüler aufgenommen wird, ist bekannt: Gute Noten schreiben, um am Ende des Jahres versetzt zu werden. Vor allem in den jüngeren Jahrgängen ist das der einzige Ansporn, sich im Unterricht anzustrengen und zu lernen, da Sitzenbleiben als etwas sehr Negatives aufgefasst wird. Schließlich bedeutet es, ein Jahr länger in der Schule zu verbringen, aus dem sozialen Umfeld gerissen zu werden und mit jüngeren Schülern und Schülerinnen in eine Klasse zu gehen. Wäre diese Angst nicht mehr gegeben, gingen die Noten der Schüler und Schülerinnen mit Sicherheit zurück.
Davon abgesehen erkennen gerade die Jugendlichen der Unter- und Mittelstufe die Chance nicht, die ihnen geboten wird, wenn sie ein Schuljahr wiederholen. Man erkennt möglicherweise die Relevanz eines guten Abschlusses und kann das Jahr nutzen, seine Noten aufzubessern. Schließlich ist der Stoff bereits bekannt, auch wenn er im Vorjahr nicht komplett verstanden wurde. Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, vor allem, wenn die Aufzeichnungen des letzten Jahres aufgehoben werden. Zudem ist es möglich, dass die Unterrichtsthemen dieses Jahres in der Oberstufe wiederholt werden oder im Abitur abgefragt werden. So ist es nur ein Vorteil, den Unterrichtsstoff doppelt behandelt zu haben und tiefgehender zu verstehen, als es nach dem ersten Jahr möglich gewesen wäre.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sitzenbleiben einen Neuanfang bedeutet. Man lernt neue Freunde und Freundinnen kennen, kann sich ein neues soziales Umfeld suchen und die Persönlichkeit wandeln. Man bekommt außerdem neue Lehrer und kann sich bei diesen neu beweisen, falls man im vergangenen Jahr die eine oder andere Meinungsverschiedenheit mit Lehrern hatte, oder einfach die Art des Erklärens mancher Lehrer nicht versteht. In diesem Fall kann Sitzenbleiben eine neue Sichtweise auf Unterrichtsthemen schaffen.
Alles in allem empfinde ich Sitzenbleiben also als eine Chance, die viele Schüler und Schülerinnen leider gar nicht oder zu spät erkennen.
                                                   LaS

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