Mittwoch, 29. Mai 2013

Mehr Respekt!



Vor einer Weile ging die Nachricht über den Tod der britischen Berühmtheit durch die Welt, worauf viele bestürzt reagierten. Die jüngere Generation kennt Margaret Thatcher  nur noch aus dem Geschichtsunterricht oder aus der Verfilmung mit Meryl Streep. Doch wenn man sich informierte, erfuhr man bald, dass es zwei Gruppen gab. Ihre Anhänger und ihre Gegner.
Um so erschüttert waren viele, als man im Fernsehen sah, wie einige Briten ihren Tod auf den Straßen feierten.

Facebook-Aktion sorgt für Konflikt im Musikbusiness
Es ging sogar soweit, dass eine Gruppe auf Facebook dafür warb, den Song „Ding Dong! The Witch is dead“ in die britischen Charts zu hieven.  Das Kinderlied aus dem bekannten Musicalfilm „der Zauberer von Oz“ wurde in diesem Fall wohl sinnentfremdet, doch Thatchers Gegner feiern dessen
Originalität.
Und tatsächlich, der Song landete auf Platz 1 der britischen iTunes und der Amazon-Charts. BBC zeigte jedoch in diesem Konflikt Größe und handelte vernünftig mit der Entscheidung, den Song nicht in ihrer Musiksendung zu spielen, obwohl er Platz 2 der UK Charts erreichte. Um jedoch einen Kompromiss zu machen, erwähnten sie die Platzierung in den Nachrichten und spielten dort einige Ausschnitte vom Lied.

Beigesetzt wie eine Königin
Die Regierung reagierte auf ihren Tod mit einer angemessenen Feier zu Ehren der Verstorbenen. Es sammelten sich hunderte Briten und viele Berühmtheiten, um der Eisernen Lady den gebührenden Respekt zu erweisen. Selbst die Queen nahm an der Beerdigung teil, obwohl diese normalerweise nur auf royalen Beisetzungen erschien. Nur Churchill und jetzt Thatcher wurden diese Ehre bis jetzt erwiesen.
Man hatte gehofft, dass sich Thatchers Gegner zumindest am Tag der Beisetzung still verhalten würden, doch da hatte man zu viel erwartet. Die Demonstranten bildeten auch am jenen Tag eine Protestmauer. Geschmacklose Rufe und Schilder, die zu dem Anlass unangemessen waren, störten die Feier. Konnte man der Familie und den Freunden nicht wenigstens einen Tag zum Trauern geben, ohne dass man die Verstorbene mit respektlosen Verhalten schmähte?

Wenn sich ein Staat wie Großbritannien in einer schweren wirtschaftlichen Krise befindet, braucht es knallharte Menschen, die Maßnahmen einleiten, die durchaus nötig aber oft nicht sehr beliebt sind. Thatcher, die als Frau sowieso schon die gesamte Welt gegen sich hatte, besaß diese Stärke. Dazu war sie auch noch Krämerstochter und Naturwissenschaftlerin. Ohne die harten Persönlichkeitszüge wäre sie in der männerlastigen Politik nicht weit gekommen.
Das bekannte Zitat: „Ihr könnt umkehren, wenn ihr wollt. Die Lady wird nicht umkehren“, zeichnet ihre Entschlossenheit und ihr Auftreten in der Männerwelt auf.

 Appell an die Welt
Margaret Thatcher. Sie ist wohl diejenige, die Großbritannien am meisten spaltete. Ihre Lebensgeschichte prägt geniale sowie durchaus kritische Umsetzungen.
Dennoch, egal wie furchtbar manche sie finden mögen. Sie besetzte jahrelang den höchsten Posten Großbritanniens und wurde immerhin mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Ihren Tod als Anlass zu nehmen, um zu feiern, ist nicht nur makaber, sondern inakzeptabel.

                                                             HvW

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