Mittwoch, 16. Januar 2013

15 Punkte im Spicken



Lassen wir einmal sämtliche Moral aus dem Spiel: Schüler sind absolute Spezialisten im Spicken und sie werden von Zeit zu Zeit besser. Mundpropaganda, Internet und sogar Fernsehsendungen wie „Galileo“ informieren täglich über die neuesten und abstrusesten Tipps und Tricks zum angeblichen Erfolg in schriftlichen Prüfungen ganz ohne Lernen.

Hier eine kleine Kostprobe aus den verrücktesten Schummelideen eines Schülers:
Erst einmal muss vor der Prüfung dafür gesorgt sein, dass man einen Platz direkt am Fenster, in einer der mittigen Reihen erwischt und ein Mikrochip sicher im Ohr verankert ist!
Und so funktioniert es: Noch in der Pause öffnest du das Fenster auf Kipp. Sollte der Lehrer das Fenster wieder schließen wollen, bittest du darum es offen zu lassen, da du zufälliger Weise an Kopfschmerzen oder Übelkeit leidest. Der Lehrer beginnt nun in der Regel in der ersten Reihe mit der Verteilung der Arbeitsblätter, wenn dies nicht der Fall ist, bist du trotzdem auf der sicheren Seite, da du dich mittig hingesetzt hast. Kehrt dir nun der Lehrer den Rücken zu, um deinen Mitschülern in den letzten Reihen ein Blatt auszuhändigen, wirfst du dein Arbeitsblatt unauffällig aus dem geöffneten Fenster, wo dein Kumpan bereits mit deinem Schulordner und einem Walky Talky darauf wartet, das Blatt aufzufangen. Nun wendest du dich natürlich unschuldig an deinen Lehrer, da er „vergessen“ hat dir einen Zettel zu geben. Deine Arbeit ist getan! Dein Kumpan braucht dir über Walky Talky und Mikrochip nur noch die Lösungen vorzusagen, die du wiederum aufschreibst.
Weniger spannende und nervenaufreibende Strategien sind zum Beispiel die Neubeschriftung der Inhaltsstoffe deiner Apfelschorle, der Marke des T-Shirts deines Vordermannes oder die Anbringung eines kleinen Faxgerätes unter deinem Tisch.

Aber wenn man ehrlich ist, für diesen Aufwand in der Planung und Durchsetzung, ist es da nicht unkomplizierter und vor allem sicherer einfach zu lernen? Und wenn es nur ein klassischer Papierspicker ist, könnte die Zeit, welche zur Fertigung benötigt wird, nicht zum Einprägen und Verstehen genutzt werden? Eins steht jedenfalls fest: Viele Lehrer kennen sie, die Schummelmethoden von heute, und selbst wenn sie sie nicht sofort erkennen, wissen sie mit einer Suchmaschine wie „Google“ umzugehen. 
CNH

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