Lassen wir einmal sämtliche Moral aus dem Spiel: Schüler
sind absolute Spezialisten im Spicken und sie werden von Zeit zu Zeit besser.
Mundpropaganda, Internet und sogar Fernsehsendungen wie „Galileo“ informieren
täglich über die neuesten und abstrusesten Tipps und Tricks zum angeblichen
Erfolg in schriftlichen Prüfungen ganz ohne Lernen.
Hier eine kleine Kostprobe aus den verrücktesten
Schummelideen eines Schülers:
Erst einmal muss vor der Prüfung dafür gesorgt sein, dass
man einen Platz direkt am Fenster, in einer der mittigen Reihen erwischt und
ein Mikrochip sicher im Ohr verankert ist!
Und so funktioniert es: Noch in der Pause öffnest du das
Fenster auf Kipp. Sollte der Lehrer das Fenster wieder schließen wollen,
bittest du darum es offen zu lassen, da du zufälliger Weise an Kopfschmerzen
oder Übelkeit leidest. Der Lehrer beginnt nun in der Regel in der ersten Reihe
mit der Verteilung der Arbeitsblätter, wenn dies nicht der Fall ist, bist du
trotzdem auf der sicheren Seite, da du dich mittig hingesetzt hast. Kehrt dir
nun der Lehrer den Rücken zu, um deinen Mitschülern in den letzten Reihen ein
Blatt auszuhändigen, wirfst du dein Arbeitsblatt unauffällig aus dem geöffneten
Fenster, wo dein Kumpan bereits mit deinem Schulordner und einem Walky Talky darauf
wartet, das Blatt aufzufangen. Nun wendest du dich natürlich unschuldig an
deinen Lehrer, da er „vergessen“ hat dir einen Zettel zu geben. Deine Arbeit
ist getan! Dein Kumpan braucht dir über Walky Talky und Mikrochip nur noch die
Lösungen vorzusagen, die du wiederum aufschreibst.
Weniger spannende und nervenaufreibende Strategien sind zum
Beispiel die Neubeschriftung der Inhaltsstoffe deiner Apfelschorle, der Marke
des T-Shirts deines Vordermannes oder die Anbringung eines kleinen Faxgerätes
unter deinem Tisch.
Aber wenn man ehrlich ist, für diesen Aufwand in der Planung
und Durchsetzung, ist es da nicht unkomplizierter und vor allem sicherer
einfach zu lernen? Und wenn es nur ein klassischer Papierspicker ist, könnte
die Zeit, welche zur Fertigung benötigt wird, nicht zum Einprägen und Verstehen
genutzt werden? Eins steht jedenfalls fest: Viele Lehrer kennen sie, die
Schummelmethoden von heute, und selbst wenn sie sie nicht sofort erkennen,
wissen sie mit einer Suchmaschine wie „Google“ umzugehen.
CNH
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