Mittwoch, 5. Dezember 2012

Das Humboltsche Bildungsideal oder warum wir den Religionsunterricht brauchen – ein Plädoyer

Das Humboldtsche Bildungsideal wurde von seinem Namensgeber, Wilhelm von Humboldt, geprägt. Es umschreibt die Idee der Allgemeinbildung im Zusammenspiel mit den Werten der Eigenverantwortung und dem Weltbürgertum.
Der Unterricht in geisteswissenschaftlichen Fächern ist dabei ebenso wichtig, wie der Unterricht in den Sprachen und den Naturwissenschaften. Der Mensch und sein Schaffen stehen in den Geisteswissenschaften im Vordergrund. Religion, Ethik, Philosphie, Moral, Begriffe, die von der Geschichte geprägt sind und diese geprägt haben. Es ist weder primäres Ziel, noch Aufgabe der Geisteswissenschaften, Wissen in Faktenform zu vermitteln. Das Ziel der Geisteswissenschaften liegt höher. Sie sollen zum Nachdenken anregen. Sie sollen verschiedene Denkweisen vermitteln und diese kritisch beleuchten und hinterfragen. Sie sollen die Grundlage für eigenständiges Denken legen.
Dabei ist es völlig egal, ob Religion evangelisch oder katholisch, Philosophie oder Ethikunterricht, was wirklich zählt ist, dass man sich frei macht von der Gewohnheit, frei macht von den Zwängen des Alltags und sich auf das Nachdenken, das Philosophieren, das Finden von Antworten auf die mehr oder weniger wichtigen Fragen des Lebens besinnt.
In keinem Fach kann man sich so entfalten, kann man so frei diskutieren, wie in den Geisteswissenschaften. Man muss nicht auf seine „political correctness“ achten, darf über alles nachdenken, Dinge denken und sagen, die man so nie äußern würde. Die Schule kann einen nicht auf das Leben vorbereiten. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, aber was die Schule kann, das ist das Werkzeug bereitzustellen, mit dem die Hürden und Hindernisse des Lebens überwindbar, Fürchte und Ängste besiegbar, Herausforderungen und Ziele erreichbar werden.
Wer nichts weiß, wird alles glauben. Glaubt nur dem, was ihr wisst. Frei nach Humboldt Der Glückliche bedarf des Glaubens, um nicht übermütig zu werden, der Nichtglückliche aber als Halt und der Unglückliche, um nicht zu erliegen.“

FCB 

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